Dass der NEAT-Fahrzeitgewinn dadurch geschmälert wird, hält der Regierungsrat für vertretbar. Ende 2016 wird der Gotthard-Basistunnel eingeweiht. In den beiden darauffolgenden Jahren sperren die SBB die Strecke Zug-Arth-Goldau wegen Ausbauarbeiten.Unter anderem soll bei Walchwil ZG ein Doppelspurabschnitt erstellt werden. Die Züge vom und ins Tessin werden während dieser Zeit über Rotkreuz umgeleitet, wo sie eine Spitzkehre vornehmen.
Parlament wehrt sich
Die Kantonsratsfraktionen von SP, Grünen und GLP übten Mitte März an der geplanten Streckenführung Kritik. SBB-Kunden aus dem Kanton Zürich würden während zweier Jahre zwanzig Minuten lang in Rotkreuz aufgehalten, bis sie den neuen Tunnel erreichen und vom NEAT-Fahrzeitgewinne profitieren könnten. Der Vorstoss wurde mit 118 Stimmen für dringlich erklärt.
Regierung stellt sich hinter SBB-Entscheid
Wie der Regierungsrat in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme schreibt, hält er die von der SBB gewählten Massnahmen für «nachvollziehbar und sinnvoll». Die gewählte Lösung der Totalsanierung erscheine «betrieblich und wirtschaftlich zweckmässig». Dass Reisende durch die Umleitung via Rotkreuz vorübergehend einen Fahrzeitverlust von rund 15 Minuten hinnehmen müssten, sei zwar unerfreulich. Auf der Strecke Zürich-Bellinzona könne jedoch gleichwohl ein Netto-Fahrzeitgewinn von 30 Minuten erzielt werden. Eine Umleitung beispielsweise über eine Direktverbindung zwischen Cham und Immensee liesse sich laut Regierungsrat dagegen fahrplantechnisch nicht sinnvoll nutzen und könnte zudem kaum rechtzeitig fertig gebaut werden.