Wer seinen Müll im Kanton Zug einfach auf die Strasse wirft, muss ab sofort mit einer Busse von 100 Franken rechnen. Ab dem 1. Oktober gilt das kantonale Übertretungsstrafgesetz.
Gleichzeitig startet eine Kampagne, um Littering zu verhindern. Die Präventionskampagne unter dem Motto «Zug blibt suuber» soll zum einen über die neue Littering-Busse informieren, zum anderen aber auch für das Problem sensibilisieren. Sie appelliert an den Gemeinschaftssinn der Zugerinnen und Zuger: «Jeder soll mithelfen, dass Abfälle korrekt entsorgt werden», sagte der Zuger Sicherheitsdirektor Beat Villiger.
Busse und Präventionskampagne sind Teil eines Konzepts, welches die Sicherheitsdirektion gemeinsam mit dem Zuger Abfallverband (Zeba), der Stadt Zug und den Zuger Gemeinden entworfen hat.
Insgesamt listet das neue Gesetz 56 Tatbestände auf. Dazu gehört auch das Verrichten der Notdurft im öffentlichen Raum, die Störung des Dienstes von Ordnungshütern aber auch Fischen und Jagen ohne Bewilligung und die Missachtung des Rauchverbots. Die Bussenhöhe reicht von 100 bis 300 Franken.
Luzern büsst Littering seit vier Jahren
Bereits seit 2009 wird im Kanton Luzern Littering mit Sofortbussen bestraft. Laut Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, sind die Erfahrungen mehrheitlich positiv. Die Bevölkerung sei sensibilisiert und achte darauf. Es gäbe jedoch auch kritische Stimmen, die finden, die Polizei solle sich auf schwerwiegendere Tatbestände, wie etwa Einbrüche, konzentrieren.
Praktisch keine Probleme habe man in der Touristenstadt Luzern mit ausländischen Gästen, sagt Urs Wigger weiter. Diese nähmen ihre Abfälle meistens selber in ihren Rucksäcken mit.
Im Kanton Luzern geht die Anzahl an Bussen wegen Littering deutlich zurück. Vor zwei Jahren wurden 210 Bussenzettel verteilt, im vergangenen Jahr waren es noch rund 180 Strafzettel.