Der viele Schnee vom letzten Winter hat die Saisonvorbereitung der Furka-Bergstrecke durcheinandergewirbelt. Die Räumung der Bahngeleise hat viel mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. Deshalb konnten auch die Montagearbeiten bei der Zugbrücke über den Steffenbach erst mit zwei Wochen Verspätung in Angriff genommen werden.
Ein eingespieltes Team von einem Dutzend freiwilligen Helfern des Dampfbahn-Vereins Furka Bergstrecke holt Frühling für Frühling die fast 90-jährige Konstruktion aus ihrem Winterschlaf. Dabei ist äusserste Konzentration und Präzision gefragt, wie Montageleiter Adelbert Baggenstos betont: «Wir müssen mit den Seilwinden und Flaschenzügen sehr vorsichtig arbeiten. Würde die 32 Tonnen schwere Konstruktion plötzlich in Schieflage geraten und ins Tobel stürzen, dann wäre nicht mehr viel zu machen».
Über drei Stunden dauert die Montage der Brücke. Immer wieder faszinierend für Adelbert Baggenstos, wie die altehrwürdige Technik auch im Digitalzeitalter noch bestens funktioniert: «1925, als die Brücke konzipiert und gebaut wurde, hatte man noch keine Hightech-Geräte, um alles genau auszumessen, einzustellen und zu berechnen.» Und trotzdem klappe die Montage jedes Jahr wieder zentimetergenau.