«In den letzten Monaten gab es eine mediale Schlammschlacht, dabei wurden auch unbeteiligte Kantonsräte hineingezogen. Das geht zu weit. Wir können im Rat und in den Kommissionen so nicht mehr sachlich politisieren. Wir fordern deshalb, dass die Beiden zurücktreten», sagt der Zuger FDP-Parteipräsident Jürg Strub gegenüber Radio SRF.
Falls Markus Hürlimann und Jolanda Spiess-Hegglin nicht freiwillig zurücktreten wollen, so sollen die Fraktionen die beiden Politiker ausschliessen, so dass sie wenigstens bei den Kommissionssitzungen nicht mehr dabei sein können, heisst es im offenen Brief weiter.
«Billiger Wahlkampf»
Jolanda Spiess-Hegglin reagiert in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Rücktrittsforderung und schreibt: «Mich irritiert dieses undifferenzierte an den Pranger stellen durch die Parteien, ich taxiere es als billigen Wahlkampf.» Sie habe nie andere Kantonsräte in die Sache hineingezogen oder gar Namen genannt.
Im letzten Dezember soll es zwischen Jolanda Spiess-Hegglin und Markus Hürlimann zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Dabei soll Spiess-Hegglin mit Ko-Tropfen betäubt und vergewaltigt worden sein. Das Verfahren ist abgeschlossen. Hürlimann wurde für unschuldig erklärt.