Die überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung und die wirtschaftliche Prosperität haben nach Ansicht der Regierung das Gesicht des Kantons Zug stark verändert. Zudem treibe die Nachfrage nach Immobilien die Mieten in unbezahlbare Höhen. Die Regierung will daher das Wachstum jetzt begrenzen.
Unter anderem wird der Zielwert der Bevölkerungsentwicklung nach unten korrigiert. 2020 sollen 124'000 Personen statt wie früher geplant 127'000 im Kanton Zug leben.
Im Jahr 2030 sollen es 135'000 Personen sein, 20'000 mehr als jetzt. Die Aufteilung der Bevölkerungszahlen auf die Gemeinden ist für diese verbindlich.
Keine grossen Neueinzonungen mehr
Begrenzt werden soll auch die Siedlungsfläche. Die Gemeinden müssen bei der nächsten Ortsplanrevision auf substanzielle Neueinzonungen verzichten. Die Siedlungen sollen nur noch innerhalb der heute gültigen Bauzonen wachsen.
Weiter wird eine Verdichtung in den bestehenden Baugebieten angestrebt. Dafür seien nicht nur Hochhäuser vorstellbar, sagt Kantonsplaner René Hutter: «Dank höheren Ausnützungsziffern sind auch andere verdichtete Überbauungen möglich.»
Günstigen Wohnraum unterstützen
Ein neues Richtplan-Kapitel soll dazu beitragen, dass der Kanton «längerfristig eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur aufweist». Vor allem die Gemeinden, aber auch der Kanton sollen die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum fördern und unterstützen.
Diese Bestimmung hatte im Vorfeld am meisten Diskussionen ausgelöst, sagte Baudirektor Heinz Tännler: «Die Meinungen dazu gingen weit auseinander.» Die Regierung habe sich nun für einen Mittelweg entschieden.