Junge Topathletinnen und -athleten sollen künftig vom Kanton Uri Geld erhalten. Der Landrat hat eine entsprechenden Vorstoss klar unterstützt. Jährlich könnten ausgewählte Sportler so maximal 12'000 Franken erhalten.
In der ersten Phase als Profisportler findet man nur schwer Sponsoren. Profisportler zu sein und gleichzeitig zu arbeiten ist happig, weshalb sich viele gegen die Sportkarriere entscheiden.
Es sei auch nicht fair, da in anderen Kantonen Spitzensportler auf dem Sprung zur Profisport unterstützt würden. Die Lücke sei vor allem zwischen dem Juniorenalter und dem Profisport mit Erfolgen.
Unterstützt würden nur ausgewählte Sportlerinnen und Sportler, die realistische Aussichten auf eine Olympiateilnahme hätten. Aktuell sind dies laut Landrat Flavio Gisler nur gerade eine Handvoll Elitesportlerinnen und -sportler, wie die Triathletin Jolanda Annen, die Mountainbikerin Linda Indergand, die Skifahrerin Aline Danioth oder die Langläuferin Stefanie Arnold.
Linke hinterfragt Sportsponsoring
Opposition gegen eine Leistungssportförderung kam aus den Reihen der SP und Grünen-Fraktion im Landrat. Es sei in Ordnung, dass sich der Staat für gute Sportinfrastrukturen einsetze, aber Sportler zu sponsern gehe ihm zu weit, sagt SP-Landrat Toni Moser. Im Spitzensport herrsche enormer Leistungsdruck und habe mit Gesundheit wenig zu tun.
Bei diesem Leistungsdruck besteht immer die Gefahr, in den Doping-Topf zu langen. Da könnte sich der Kanton die Finger verbrennen.
Die Ratslinke wollte zudem wissen, zu wessen Lasten die Erhöhung des Anteils gehe und fragte, ob es überhaupt Aufgabe des Kantons sei, Spitzensportler zu sponsern.
Kultur kommt nicht zu kurz
Der Regierungsrat unterstützt das Anliegen Spitzensportlern finanziell unter die Arme zu greifen. Andere Kantone würden bereits heute individuelle Beiträge an Spitzensportler ausrichten und die Kultur käme deswegen nicht zu kurz. Man habe im Kanton Uri grosszügige Stiftungen, die sich für die Kultur immer wieder einsetzen würden. In der Förderung von Urner Sporttalenten hingegen habe man eine Lücke.
Erfolg ist nicht gratis, auch nicht im Sport
Die Ratsmehrheit folgte der Regierung mit 50 Ja zu 5 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Urner Spitzensportlerinnen und -sportler sollen somit künftig Geld vom Kanton erhalten.