Im Jahr 2010 machten die Detailhändler in Samnaun noch einen Umsatz von knapp 120 Millionen Franken, im Jahr 2018 waren es noch 88 Millionen Franken. Die Gäste aus dem In- und Ausland haben also weniger Schmuck, Spirituosen, Zigaretten oder Sportartikel gekauft und auch weniger getankt.
Internet und Onlinehandel
Die Entwicklung bereite ihm Sorgen, sagt Gemeindepräsident Walter Zegg. Gründe dafür gibt es verschiedene. Zegg und Detailhändler aus Samnaun verweisen auf den Eurokurs, der einen entscheidenden Einfluss habe, da rund 80 Prozent der Gäste aus dem Euroraum kommen. Ein weiterer Grund: das Internet und der Onlinehandel, der auch vor einer zollfreien Zone nicht Halt macht.
Wir müssen den Menschen ins Zentrum stellen.
Gemeindepräsident und Detailhändler wollen aber nicht nur schwarz malen, sondern nach vorne blicken. «Wir müssen den Menschen ins Zentrum stellen. Der Verkäufer muss gut geschult und ausgebildet sein, damit er dem Kunden Service und Dienstleistung bieten kann», sagt Daniel Högger, Geschäftsführer von Zegg Sport und Mode.
Gäste aus Ischgl anlocken
Und auch der Tourismus sei gefordert, sagt Gemeindepräsident Walter Zegg. «Wir sind daran ein Konzept zu erstellen, um mehr Leute zu animieren, die im Gebiet Ischgl-Samnaun auf der Piste sind, nach Samnaun zu fahren.» Aber auch im Sommer müsse Samnaun attraktiver werden, sagt Walter Zegg.