Seit Jahrzehnten werden in der Luzerner Vorortsgemeinde Horw angehende Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet. Die Gebäude des einstigen Technikums und des heutigen Departements Technik & Architektur der Fachhochschule Zentralschweiz müssten nun saniert werden, teilte der Kanton Luzern mit.
Zudem sei der Raum zu knapp. 2004 studierten 830 Personen am Departement Technik & Architektur. Aktuell seien es über 2000, schreibt der Kanton. Dazu kämen rund 1000 Personen in Weiterbildung.
Platzprobleme hat auch die Pädagogische Hochschule. Dort ist die Zahl der Studentinnen und Studenten seit 2004 von 250 auf 2100 gestiegen, dazu kommen 6900 Personen in Weiterbildung. Der Hauptsitz der Pädagogischen Hochschule ist im Gebäude der Universität Luzern beim Bahnhof, insgesamt ist sie auf elf Standorte verteilt.
Kosten von 365 Millionen Franken
Um die Raumprobleme der beiden Ausbildungsstätten zu lösen und gleichzeitig einen kostengünstigen Betrieb zu ermöglichen, will der Regierungsrat in Horw einen neuen Campus schaffen. Statt überall Stückwerke mache der Kanton lieber eine ganze Sache, erklärte der für die Immobilien zuständige Finanzdirektor Reto Wyss.
Die Gebäude des Departements Technik & Architektur sollen komplett saniert und erweitert werden. Ferner sind Neubauten geplant, um dort die Pädagogische Hochschule zu konzentrieren. Dies habe den Folgeeffekt, dass die Universität am Bahnhof wachsen könne. Für dieses Bauvorhaben rechnet der Kanton mit Kosten von 365 Millionen Franken.
Gemeinsame Nutzung
Der Campus wird auf kantonseigenem Land gebaut. Es solle auch Gebäude geben, die gleichzeitig von beiden Institutionen genutzt werden könnten, teilt der Kanton mit. Er beziffert die Synergieeffekte durch die gemeinsame Nutzung von Flächen auf 33 Millionen Franken.
Der Regierungsrat hat entschieden, dass der Kanton nicht selbst investieren und die Gebäude auch nicht selbst betreiben solle. Das Grundstück mit der bestehenden Infrastruktur solle an die noch zu gründende Aktiengesellschaft Immobilien Campus Luzern-Horw AG ausgelagert werden.
Bis am 10. Januar 2020 läuft zu den Ideen des Regierungsrats die Vernehmlassung. Der Kantonsrat wird im Verlauf von 2020 mit dem Geschäft befassen, eine Volksabstimmung ist für 2021 vorgesehen. 2029 sollen dann gemäss aktueller Planung die letzten Bauarbeiten des neuen Campus abgeschlossen sein.