Das Urner Parlament hat es am Mittwoch abgelehnt, das Projekt einer Notstrasse nach Bristen weiterzuverfolgen. Beendet ist die Frage der Erschliessung des Dorfs im Maderanertal damit aber nicht.
Standseilbahn und Helikopter sichern Versorgung
Ist die normale Bristenstrasse zwischen Amsteg und Bristen gesperrt, werden die Mobilität und die Versorgung der 450 Bewohner mit einem Notregime sichergestellt. Die hundertjährige Standseilbahn des Kraftwerks wird dann wieder in Betrieb genommen, und es gibt Helikopterflüge. Daran soll sich nichts ändern.
Mit 36 zu 19 Stimmen bei 2 Enthaltungen lehnte es der Urner Landrat ab, das Projekt einer Notstrasse weiterzuverfolgen. Die Regierung hatte als Antwort auf ein Postulat die Machbarkeit einer Notstrasse geprüft, diese aus Kostengründen aber abgelehnt.
Die Notstrasse von Silenen aus wäre zwar machbar, würde aber eine geschützte Landschaft queren und brutto 7,7 Millionen Franken kosten. Die Kosten für die Noterschliessung betrügen pro Unterbruch maximal 750'000 Franken. Für die Regierung steht das in keinem Verhältnis zu den Baukosten einer Notstrasse.
Schlechter Zustand der Bristenstrasse
Für Erstaunen sorgte der im Bericht aufgezeigte schlechte Zustand der über hundertjährigen Bristenstrasse. Die Regierung betonte, dass bei dieser ein mittelfristiger Sanierungsbedarf von rund 13 Millionen Franken bestehe. Und dies dürfe nicht durch Aufwendungen für eine Notstrasse konkurrenziert werden.