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Zu optimistische Prognosen Dreckigere Luft in Zürich und der Ostschweiz wegen Dieselskandal

Ganz generell hat sich die Luft in der Region Zürich und der Ostschweiz verbessert, hält die Luftqualitätsüberwachung OSTLUFT in ihrem Jahresbericht 2017 fest. Bei einem Wert hinkt die Luftqualität aber den Erwartungen hinterher: beim Stickstoffdioxid. In städtischen Gebieten und entlang von Hauptverkehrsachsen liegen die Werte immer noch über den Zielen des Bundes.

Wir waren tendenziell zu optimistisch mit unseren Prognosen.
Autor: Dominik Noger Geschäftsführer OSTLUFT

Das sei eine direkte Folge des Dieselskandals, sagt OSTLUFT-Geschäftsleiter Dominik Noger: «Wir sagen schon seit Jahren, dass die Stickoxidwerte nicht in dem Ausmass abnehmen, wie sie eigentlich sollten.» Ohne Dieselskandal hätte der Grenzwert sogar entlang stark befahrener Strassen bald eingehalten werden können, ist Dominik Noger vom Amt für Umwelt des Kantons St. Gallen überzeugt. Dieses Ziel könne nun erst in fünf bis zehn Jahren erreicht werden.

Handlungsbedarf bei Russ und Ammoniak

Während sich die Stickoxidwerte dank verbesserten Dieselmotoren allmählich erholen sollten, machen OSTLUFT zwei andere Luftschadstoffe weiterhin Sorgen: Die Russkonzentration und die Belastung durch Ammoniak.

Der Trend bei den krebserregenden Russteilchen sei zwar rückläufig, heisst es im Jahresbericht 2017. Die Konzentration liege trotzdem grossflächig über dem empfohlenen Zielwert von 0.1 Mikrogramm pro Kubikmeter. In Siedlungsgebieten seien die Jahresmittelwerte 2017 4 bis 14 Mal über dem Zielwert gelegen.

Kaum Fortschritte gebe es zudem bei der Luftbelastung mit Ammoniak. Hier wünscht sich der Fachmann griffige Massnahmen in der Landwirtschaft.

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