- Seit knapp zwei Jahren versucht die Armee, das unterirdische Spital zwischen Obergösgen und Lostorf zu verkaufen – bislang ohne Erfolg.
- Es gab zwar durchaus Interessenten für die zweistöckige Anlage, aber keiner wollte den verlangten Preis zahlen.
- Die Armee sucht weiterhin einen Käufer. Den Preis will sie nochmals prüfen.
Operationssäle, Krankenzimmer, Behandlungsräume, Küche, Wäscherei, Büros: Ein Militärspital ist ein richtiges Spital – einfach unterirdisch. Im ehemaligen Militärspital Obergösgen etwa hätten im Ernstfall mehrere hundert Personen behandelt werden können.
Von aussen ist das 1975 gebaute Spital nicht sichtbar. Die zweistöckige Anlage mit einer Nutzfläche von rund 5'000 Quadratmetern versteckt sich unter dem Schulhaus der Kreisschule Mittelgösgen zwischen Obergösgen und Lostorf.
Vor fast zwei Jahren hat die Armasuisse (Bundesamt für Rüstung) das Militärspital in einem Inserat zum Verkauf angeboten. 3,6 Millionen Franken sollte es kosten. Und die Armee schlug auch gleich mögliche Verwendungszwecke vor: Als Datacenter für Banken oder Versicherungen könne man die Räume etwa nutzen, oder als stilles Lager oder Archiv.
Es habe durchaus Interessenten gegeben, bestätigt Thomas Knecht von Armasuisse auf Anfrage: «Aber da die Offerten nicht unseren Preisvorstellungen entsprachen, haben wir den Verkaufsprozess abgebrochen.»
Man wollen das Militärspital nach wie vor verkaufen, sagt Knecht. Ob und wann ein weiteres Inserat publiziert wird, sei aber noch unklar. «Und auch den Preis muss man sicher nochmals überprüfen», stellt er in Aussicht.
Ein ehemaliges Militärspital ist ein aussergewöhnliches Verkaufsobjekt. Dass ein solches nach zwei Jahren noch nicht verkauft sei, sei nicht aussergewöhnlich, meint Thomas Knecht von Armasuisse: «Zwei Jahre sind bei solch komplexen Anlagen nicht extrem lang. Solche Verkaufsprozesse dauern vielmals länger. Das kann durchaus auch drei oder vier Jahre gehen.»
Nebst dem Preis dürften beim Verkauf auch die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten eine Rolle spielen. Zwar ist denkbar, dass eine Firma das ehemalige Militärspital als stilles Lager nutzt. Da der Bunker unter einer Schule liegt, sind Nutzungen mit vielen Lastwagenfahrten aber ausgeschlossen.
Und falls sich das Militärspital gar nicht verkaufen lässt? «Dann wird man diese Anlage soweit technisch möglich stilllegen, und dann bleibt sie im Bestand des Bundes», sagt Thomas Knecht von Armasuisse. Noch ist es aber nicht soweit. Knecht hofft, 2019 eine Lösung für das ungewöhnliche Gebäude zu finden.