- Im Kanton Luzern bleiben viele Fälle liegen, bei denen es um Internet-Kriminalität geht, sagt die Staatsanwaltschaft.
- Der Regierungsrat will deswegen in der Abteilung Spezialdelikte 400 zusätzliche Stellenprozente schaffen.
- Der Ausbau der Staatsanwaltschaft mit Fachleuten für die Cyber-Kriminalität hätte jährliche Kosten von 720'000 Franken zur Folge.
Die Luzerner Staatsanwaltschaft hatte bereits Anfang dieses Jahrs gewarnt: Die Zahl der Delikte im Bereich der Cyber-Kriminalität nehme stetig zu. Und: Wenn die Staatsanwaltschaft nicht mehr Stellen zur Verfügung gestellt bekomme, werde sie diesem Problem nicht Herr.
2018 zählte sie 469 Fälle, die mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien begangen wurden. Zwei Drittel davon seien sistiert worden, weil die Täter nicht ermittelt werden konnten. Es handelte sich vor allem um Fälle von Betrug, Datenmissbrauch und Pornografie.
Die Luzerner Regierung warnt denn auch: Eine Folge der ungenügenden Strafverfolgung sei, dass die organisierte Kriminalität ihre Machenschaften immer mehr in den Kanton Luzern verlagere. Um Gegensteuer zu geben, schlägt die Regierung jetzt vor, die Abteilung Spezialdelikte auszubauen. Heute umfasst diese neun Stellen. Neu würden 400 Stellenprozente dazukommen, aufgeteilt auf drei Staatsanwältinnen respektive Staatsanwälte sowie drei Assistenzstellen.
Dieser Ausbau würde jährlich 720'000 Franken kosten, inklusive Raum- und IT-Kosten. Definitiv darüber entscheiden wird das Kantonsparlament.