Im Alterszentrum am Bachgraben in Allschwil seien alle Plätze belegt - obwohl in mehreren Einzelzimmern sogar zwei Menschen leben würden. In Allschwil sei die Kapazitätsgrenze erreicht, sagt Sandro Zamengo, Heimleiter und Präsident von Curaviva Baselland, dem Interessenverbands der Alters- und Pflegheime.
Rund um den Speckgürtel hat es zu wenig Plätze.
Aber nicht nur in Allschwil seien freie Zimmer in Altersheimen eine Mangelware, sagt Zamengo. Das gelte für viele Heime im Unterbaselbiet. «Rund um den Speckgürtel hat es zu wenig Plätze. Im Oberbaselbiet hat es dagegen noch etwas mehr Reserve.»
Verband fordert Massnahmen
Der Verband Curaviva fordert nun Lösungsansätze, dass es im Kanton auch langfristig genügend Heimplätze gibt. Hier seien auch die Gemeinden gefragt, Ansätze zu finden.
Bereits heute gibt es die Möglichkeit, dass Gemeinden untereinander vereinbaren, dass betagte Menschen in einem Heim in einer anderen Gemeinde ein Zimmer bekommen.
Dringlichkeit ist umstritten
Dieser Austausch unter den Gemeinden funktioniere gut, sagt Bianca Maag-Streit, Präsidentin des Verbands Basellandschaftlicher Gemeinden. Sie erachtet das Problem demnach nicht als dringlich. «Jetzt müssen die Gemeinden zuerst eine Übersicht bekommen und zusammen Lösungen finden.»
Grundlage hierfür ist das neue Altersbetreuungs- und Pflegegesetz. Dieses ist seit Januar 2018 in Kraft und führte zu etlichen Veränderungen in der Organisation der Alterspflege. Unter anderem ist vorgesehen, dass sich verschiedene Gemeinden in sogenannte Versorgungsregionen zusammenschliessen. Innerhalb dieser Regionen können sich die Gemeinden gegenseitig mit Heimplätzen unterstützen.
Problem unterschätzt?
Die Stossrichtung dieser Regelung sei zwar gut, sagt Sandro Zamengo. Er befürchtet jedoch, dass die Umsetzung zu lange dauert: «Ich schätze, dass in den nächsten Jahren noch keine brauchbaren Lösungen auf dem Tisch liegen. Es droht ein ernsthaftes Problem.»