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Mehr Polizei, obwohl der Kanton Aargau sehr sicher ist: Wie Polizeidirektor Urs Hofmann den Widerspruch auflöst.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 10.01.2020. Bild: zvg
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Zu wenig Polizisten Markige Worte vom Aargauer Sicherheitsdirektor

Urs Hofmann kritisiert, die Aargauer Polizei habe zu wenig technische und personelle Ressourcen. Und er fordert einen generellen Kurswechsel in der Polizeiarbeit.

  • Die Aargauer Polizeikräfte würden unter einem offensichtlichem Unterbestand leiden, sagt der Aargauer Justiz- und Polizeidirektor Urs Hofmann am Freitag an einer Medienkonferenz zum polizeilichen Jahresrückblick 2019.
  • Trotz des Mangels an personellen und technischen Ressourcen habe die Polizei 2019 ihre Aufgabe «hervorragend» erfüllt und die Sicherheitslage im Aargau auf hohem Niveau gehalten.
  • Für die Zukunft bräuchten die Polizeikräfte angesichts neuer Aufgaben und Schwerpunkte aber dringend mehr finanzielle und technische Mittel, sonst drohe der Aargau im Vergleich zu anderen Kantonen ins Hintertreffen zu geraten.
  • Hofmann fordert auch einen generellen Kurswechsel in der Polizeiarbeit und macht damit Werbung für das umstrittene neue Aargauer Polizeigesetz: Verbrechen sollen verhindert werden, bevor sie passieren.

«Präventiv agieren, statt nur repressiv reagieren», diese Aussage ist auf der Medienmitteilung zum Jahresrücklick der Aargauer Polizei gross und fett gedruckt. Justiz- und Polizeidirektor Urs Hofmann machte an der Medienkonferenz dann auch mit Nachdruck deutlich, was unter dem Leitsatz zu verstehen sei und wie und warum er wichtig sei.

Werbung für umstrittenes Polizeigesetz

Kernaufgabe der Polizei sei es ja, die Kriminalität zu bekämpfen, sagte Hofmann zu Beginn seiner Rede. Dabei wäre es aber wünschenswert, wenn die Polizei den Kriminellen einen Schritt voraus wäre und Straftaten verhindern könnte, bevor sie passieren.

Diese Strategie habe im vergangenen Jahr zum Beispiel im Bereich der Einbrüche Erfolge gezeigt. Durch mehr Präsenz und koordinierte Fahnungsaktionen habe die Polizei die Zahl der Einbrüche im Aargau erneut reduzieren können.

Nun müsse sich die Polizei auch in anderen Bereichen wie der Gewaltprävention, der organisierten Kriminalität oder der Cyberkriminalität in die gleiche Richtung entwickeln und Straftaten zu verhindern versuchen, bevor sie passieren. In diesem Zusammenhang verwies Hofmann dann auf das umstrittene neue Polizeigesetz, welches im März ins Kantonsparlament kommen soll. Dieses würde die Polizei mit mehr Kompetenzen und Mittel ausstatten, um präventiv agieren zu können.

Sicherheit hoch und trotzdem mehr Polizei: Ein Widerspruch?

Regierungsrat Urs Hofmann kritisierte in seinen Ausführungen auch die Politik. Das Kantonsparlament sei im Begriff zu vergessen, dass der Aargau bei der Anzahl PolizistInnen pro EinwohnerIn weiterhin auf dem zweitletzten Platz aller Schweizer Kantone liege, mit weniger als 1,6 PolizistInnen pro 1000 EinwohnerInnen.

In Anbetracht der Grenzlage des Aargaus, der langen Autobahnabschnitte im Kanton und der Nähe zu städtischen Zentren sei der Unterbestand der Polizeikräfte offensichtlich, findet Polizeidirektor Urs Hofmann. Man halte zwar die gesetzlichen Minimalanforderungen ein, die Politik dürfe aber nicht davon ausgehen, dass diese Anforderungen auch die optimale Lösung ist.

Gleichzeitig betonte Hofmann aber auch, dass der Aargau ein sehr sicherer Kanton sei und dass die Polizei all ihre Aufgaben im vergangnen Jahr sehr gut erfüllen konnte. Ein Widerspruch sei das aber nicht.

Die Bevölkerung habe heute eher höhere Erwartungen an die Sicherheit, und die Aufgaben der Polizei würden auch eher mehr als weniger, sagte Hofmann, um damit seine Forderungen nach mehr Ressourcen für die Polizei zu untermauern, obwohl die Sicherheitslage ja eigentlich sehr gut ist.

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