- Restwasser in Bächen und Flüssen soll Fischen und Insekten das Überleben ermöglichen. Dafür müssen Wasserkraftwerke saniert werden.
- Der Kanton Graubünden wollte die Arbeiten bis Ende 2017 abschliessen.
- Das neue Ziel ist nun Ende 2019 und dürfte in einzelnen Fällen nicht erreicht werden.
Alle paar Jahre publiziert das Bundesamt für Umwelt (Bafu) einen Bericht, wie es schweizweit punkto Restwassersanierungen aussieht. Diese hatte das Volk bereits 1992 mit dem neuen Gewässerschutzgesetz beschlossen. Die Umsetzung war ursprünglich für 2007, dann bis 2012 vorgesehen.
Der neueste Bafu-Bericht datiert von diesem Juli zeigt, dass die meisten Kantone noch nicht alle Hausaufgaben gemacht haben – darunter auch Graubünden. Im Wasserkraftkanton waren Ende letzten Jahres 80 Prozent aller mangelhaften Wasserfassungen saniert.
«Ziel ist, bis Ende Jahr alle Sanierungen unter Dach und Fach zu haben», sagt Beat Hunger. Der Leiter der kantonalen Abteilung Energieproduktion und Versorgung beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Restwasserthematik. Es sei jedoch absehbar, dass «einzelne, kleinere Fälle» auch Ende 2019 noch nicht abgeschlossen seien.
Naturschutzorganisation kritisiert Verspätung
Zwei Jahre Verspätung. Von dieser neuesten Verzögerung nicht begeistert ist Anita Mazzetta, Geschäftsführerin des WWF Graubünden: «Die Restwassersanierungen sind überfällig». Sie hoffe, dass bis Ende 2019 alle relevanten Fälle abgeschlossen seien.
Einer der relevanten Fälle sind die Misoxer Kraftwerke. Beide Seiten bestätigen, dass an einem Runden Tisch eine Einigung erzielt wurde. Jetzt muss noch die Regierung dazu Ja sagen. Zu sanieren seien auch noch einzelne Wasserfassungen beim Kraftwerk Ilanz und bei Kraftwerken an der Plessur.