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Zu wenig Wasser in Bächen Restwassersanierungen in Graubünden verzögern sich erneut

  • Restwasser in Bächen und Flüssen soll Fischen und Insekten das Überleben ermöglichen. Dafür müssen Wasserkraftwerke saniert werden.
  • Der Kanton Graubünden wollte die Arbeiten bis Ende 2017 abschliessen.
  • Das neue Ziel ist nun Ende 2019 und dürfte in einzelnen Fällen nicht erreicht werden.

Alle paar Jahre publiziert das Bundesamt für Umwelt (Bafu) einen Bericht, wie es schweizweit punkto Restwassersanierungen aussieht. Diese hatte das Volk bereits 1992 mit dem neuen Gewässerschutzgesetz beschlossen. Die Umsetzung war ursprünglich für 2007, dann bis 2012 vorgesehen.

Die lange Geschichte der Restwassersanierungen

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1992 sagte die Schweizer Stimmbevölkerung Ja zum neuen Gewässerschutzgesetz. Ein wichtiges Ziel war damals genügend Restwasser in den Bächen, damit Fische und Insekten überleben können.

Eine erste Frist für die Umsetzung verstricht 2007, die zweite 2012. Vor sieben Jahren hatte Graubünden erst ein Drittel aller Wasserfassungen so angepasst, dass sie genügend Wasser in den Bächen und Flüssen lassen.

Mit ein Grund für die lange Verzögerung waren juristische Auseinandersetzungen, heisst es beim Kanton. 2012 entschied das Bundesgericht im Fall der Misoxer Kraftwerke, wie Restwassersanierungen umgesetzt werden müssen. Die angefochtene Verfügung hatte der Kanton 2009 erlassen.

Der neueste Bafu-Bericht datiert von diesem Juli zeigt, dass die meisten Kantone noch nicht alle Hausaufgaben gemacht haben – darunter auch Graubünden. Im Wasserkraftkanton waren Ende letzten Jahres 80 Prozent aller mangelhaften Wasserfassungen saniert.

«Ziel ist, bis Ende Jahr alle Sanierungen unter Dach und Fach zu haben», sagt Beat Hunger. Der Leiter der kantonalen Abteilung Energieproduktion und Versorgung beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Restwasserthematik. Es sei jedoch absehbar, dass «einzelne, kleinere Fälle» auch Ende 2019 noch nicht abgeschlossen seien.

Naturschutzorganisation kritisiert Verspätung

Zwei Jahre Verspätung. Von dieser neuesten Verzögerung nicht begeistert ist Anita Mazzetta, Geschäftsführerin des WWF Graubünden: «Die Restwassersanierungen sind überfällig». Sie hoffe, dass bis Ende 2019 alle relevanten Fälle abgeschlossen seien.

Einer der relevanten Fälle sind die Misoxer Kraftwerke. Beide Seiten bestätigen, dass an einem Runden Tisch eine Einigung erzielt wurde. Jetzt muss noch die Regierung dazu Ja sagen. Zu sanieren seien auch noch einzelne Wasserfassungen beim Kraftwerk Ilanz und bei Kraftwerken an der Plessur.

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