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Zürcher Club in Nöten Weshalb GC wieder in finanzielle Schieflage geraten ist

Mit Heinz Spross steigt einer der drei Geldgeber beim Zürcher Traditionsclub aus. Was bedeutet dies nun?

Sportlich läuft es den Zürcher Grashoppers schlecht. Sie stehen in der Tabelle auf dem zweitletzten Platz. Nun steckt GC aber auch in finanziellen Schwierigkeiten. Heinz Spross, einer der drei Hauptaktionäre, steigt beim Zürcher Traditionsclub und Rekordmeister aus. Er sei nicht mehr bereit noch mehr Geld einzuschiessen, sagte Spross zu seinem Rückzug. Eine Analyse von SRF-Sportredaktor Lionel Mattmüller:

SRF: Vor einigen Jahren hatte man das Gefühl, GC sei finanziell stabil. Jetzt sind die Grashoppers wieder in finanzieller Schieflage. Wie ist es dazu gekommen?

Lionel Mattmüller: Finanzielle Schwierigkeiten – das ist für GC nichts Neues. Jahr für Jahr hat der Club ein strukturelles Defizit von bis zu acht Millionen Franken. Und dieses Defizit wird dann Jahr für Jahr von den drei Hauptaktionären Stefan Anliker, Peter Stüber und Heinz Spross gestopft. GC hat in den letzten Jahren sehr viel Geld verbraucht und auch Spieler verpflichtet, die eigentlich zu teuer waren.

Nun haben nur noch Stefan Anlinker und Peter Stüber das Sagen im Club. Was muss nun geschehen?

Die Clubleitung muss genau schauen, wie und wo sie ihr Geld investiert. Einen Spieler wie Jeffren kann sich GC nicht mehr leisten. Grundsätzlich sieht die Situation der Personalkosten gar nicht so miserabel aus. Jeffren spielt heute nicht mehr bei GC. Ausserdem generiert der Club Transfereinnahmen, zum Beispiel für Souleyman Doumbia. Und Geld erhält der Club auch, weil der ehemalige GC-Spieler Munas Dabbur von Salzburg an Sevilla verkauft wurde. Auch festzuhalten ist: GC konnte die Löhne bisher immer bezahlen.

Man sagt ja, dass Heinz Spross ein enges Verhältnis zur umstrittenen Figur Erich Vogel pflegte. Hat Vogel durch den Abgang von Heinz Spross weniger Einfluss bei GC?

Erich Vogel war der Hauptgrund für die Streitigkeiten zwischen den drei Hauptaktionären. Peter Stüber und Stefan Anliker passten die Spielchen und Einflüstereien von Erich Vogel gar nicht. Was Erich Vogel wirklich noch zu sagen hatte, ist jedoch Spekulation. Fakt ist: Er hat nun keinen Vertrauten mehr bei den Hauptaktionären.

An diesem Wochenende startet die Rückrunde. GC kämpft gegen den Abstieg. Inwiefern hat die Krise einen Einfluss auf die sportlichen Leistungen?

Ich glaube nicht, dass diese Krise einen Einfluss auf die Spieler hat. Man ist es sich bei GC wahrscheinlich auch schon gewohnt. Ausserdem kann sich GC-Trainer Thorsten Fink sehr gut auf den Sport konzentrieren.

Das Gespräch führte Margrith Meier.

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