Schon viermal hat Niklaus Scherr als Alterspräsident im Zürcher Gemeinderat eine neue Legislaturperiode eröffnet. Ein fünftes Mal wird es nun nicht mehr geben. Am 18. Januar 2017 ist für den amtsältesten Zürcher Gemeinderat definitiv Schluss.
Neunmal wiedergewählt
Angefangen hat Scherr seine politische Karriere in den 70-er Jahren bei den Progressiven Organisationen Schweiz POCH. 1978 rückte er als Vertreter dieser Partei der 68er-Bewegung in den Zürcher Gemeinderat nach.
Von langer Hand geplant
Nach dem Ende der POCH gehörte er 1990 zu den Gründern der Nachfolgeorganisation «Alternative Liste». Schon als er 2014 zu seiner neunten Wiederwahl antrat, sei für ihn klar gewesen, dass er die Legislatur nicht zu Ende machen wird, sagt er im Interview mit dem «Regionaljournal».
Ich höre nicht auf politisch aktiv zu sein. Aber diese Bühne, die verlasse ich jetzt.
Als politikmüde will sich das politische Urgestein nicht bezeichnen. Das Parlament ist aber nur eine von vielen Hochzeiten, auf denen Niklaus Scherr tanzt. Er bleibe politisch aktiv, versichert der 72-Jährige: Als Aktivist, Blogger, Buchautor, Campaigner und Gesprächspartner an Podien. Der scharfzüngige Basler, der auch nach mehr als 40 Jahren in Zürich seinen Dialekt nicht abgelegt hat, wird also auch in Zukunft in der Zürcher Politik mitmischen.