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Zürcher Kantonsschüler im Exil Die Universität ist jetzt auch ein bisschen Kantonsschule

Während jeweils drei Jahren werden die Kantonsschule Zürich Nord in Oerlikon sowie die Gymnasien Rämibühl und Freudenberg/Enge renoviert. Die Sanierungen geschehen gestaffelt.

Weil diese Bauarbeiten nicht während des laufenden Schulbetriebs gemacht werden können, müssen die Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit ins Exil. Doch wohin mit diesen rund 2000 Kantonsschülerinnen und Kantonsschülern? Keine einfache Aufgabe für den Kanton. Glücklicherweise wird auf dem Irchel-Campus der Universität Zürich just auf diese Zeit ein Gebäude frei.

Weil das Institut für Chemie ein neues Zuhause erhält, werden die alten Räumlichkeiten zum Unterschlupf für die Gymi-Schülerinnen und -Schüler umgebaut. Was allerdings mit Kosten verbunden ist.

Drei Männer und eine Frau schaufeln auf einem Feld ein Loch. Dahinter ein Gebäude der Universität Zürich.
Legende: Die Chemikerinnen und Chemiker bekommen ein neues Gebäude: Uni-Rektor Michael Hengartner, der damalige Baudirektor Markus Kägi, Bildungsdirektorin Silvia Steiner und Roger Alberto vom Insitut für Chemie beim Spatenstich im April 2016. Keystone

Provisorium für rund zehn Jahre

Eine Nutzungsstudie habe gezeigt, dass das alte Institut für Chemie für neun bis elf Jahre als Schule genutzt werden könne, teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit. Kostenpunkt: gut 56 Millionen Franken. Der Kanton übernimmt 37 Millionen Franken, die Universität bezahlt 19 Millionen Franken.

Das meiste Geld fliesst in den Umbau der Räume, sagt Wolfgang Annighöfer von der Zürcher Bildungsdirektion: «Ein Teil ist die Asbestsanierung. Und dann werden auch Labore umgebaut, damit sie als Klassenzimmer genutzt werden können.»

Das Provisorium soll zwischen 2021 und 2023 erstellt werden. Danach werden zuerst die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zürich Nord dort unterrichtet, danach folgen jene aus dem Rämibühl. Von 2029 bis 2032 werden dann auch die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen Freudenberg/Enge am Irchel unterrichtet.

Gymnasien sind erfreut

Bei den betroffenen Schulen kommt die Lösung der Bildungsdirektion gut an. Andreas Niklaus von der Kantonsschule Zürich Nord sieht Vorteile: «Die andere Variante wäre ein Provisorium auf unserem Schulgelände selber. Dann hätten wir rund um eine Baustelle unterrichten müssen.»

Eine Schwierigkeit werde es wohl sein, dass sich die Jugendlichen auf dem grossen Areal zurechtfinden werden, so Niklaus weiter. Bis zum Unterricht im Exil bleibt jedoch noch genug Zeit, um die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten.

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