Seit vier Jahren ist der Münsterhof autofrei. Seither seien weniger Menschen auf dem Platz in der Zürcher Innenstadt unterwegs, klagen die Ladenbesitzer. «30 Prozent des Umsatzes haben wir in den letzten Jahren verloren», beklagt sich Manuel Wiesendanger. Er führt am Münsterhof ein Haushaltswarengeschäft.
Die Stadt Zürich kennt das Problem. Um diesem Trend etwas entgegenzuwirken und mehr Leute auf den Platz zu bringen, finanziert sie seit zwei Jahren in den Sommermonaten temporäre Kunstprojekte. Etwa ein polnischer Künstler, der auf dem Münsterhof sein Atelier aufbaute oder ein grosses Sonnensegel, das während einiger Wochen Schatten spendete. Auch in diesem Jahr will die Stadt Zürich wieder ein ähnliches Projekt durchführen. Gemäss Informationen der Ladenbesitzer soll für drei Wochen ein Garten auf dem Münsterhof aufgestellt werden.
Die Ladenbesitzer am Münsterhof haben sich schon seit längerem zusammengeschlossen. Präsident des Vereins ist CVP-Kantonsrat Lorenz Schmid, der am Münsterhof eine Apotheke führt. Er verliere langsam die Geduld, sagt er: «Der Münsterhof ist seit vier Jahren autofrei. Die Stadt Zürich muss sich bewegen. Fertig, Schluss!» Schmid weiss auch genau, was aus dem Münsterhof werden soll: ein Anti-Stress-Ort. Ein Platz, an dem es sich lohnt, zu verweilen. Mit einem ambitionierten Kulturangebot.
Auch visuell soll sich der Platz verändern. Die Ladenbesitzer kämpfen für fix gepflanzte Bäume. Die Stadt sieht hier aber Probleme. «Die vielen Werkleitungen unter dem Boden machen das Pflanzen von Bäumen schwierig», sagt Evelyne Richiger, Sprecherin des Stadtzürcher Tiefbauamts.