Die SVP hat den Sprung in die Zürcher Stadtregierung verpasst, im Zürcher Stadtparlament musste sie sechs Sitze abgeben. In Winterthur hat sie ihren einzigen Sitz im Stadtrat sowie drei Parlamentssitze verloren. Auch in Dietikon, Schlieren, Kilchberg und Fehraltdorf verfehlte die SVP ihre Ziele. Was sind die Gründe? Das «Regionaljournal» sprach mit Konrad Langhart, dem Präsidenten der Kantonalzürcher SVP.
SRF: In sechs Gemeinden wurde am Sonntag gewählt, und überall lief es für die SVP schlecht bis desaströs. Was ist los mit der SVP?
Konrad Langhart: Wir sind daran, dies zu analysieren. Es gab sicher verschiedene Gründe, die da mitgespielt haben. Ganz so desaströs war es nicht überall. Aber es stimmt, in den vier Parlamentsgemeinden hätte ich mir mehr erhofft als das, was nun rauskam.
Haben sie denn schon Gründe für das Scheitern ausfindig machen können?
Ein Grund war sicher die gleichzeitige Abstimmung zur No Billag-Initiative. Da konnten die Linken besser mobilisieren. Unsere Basis hat das zu wenig angesprochen.
Dennoch kann man wohl nicht sagen, dass die SVP ohne No Billag-Abstimmung strahlende Wahlsiegerin geworden wäre...
Nein, No Billag war nur ein Teil davon. Es gab auch andere, lokal bedingte Gründe. Etwa das Bündnis in der Stadt Zürich, wo sich die SVP zurückhielt und dann im Stadtrat und im Parlament verloren hat. Oder in Winterthur, wo die SVP nach meinem Geschmack zu wenig präsent war und sich auf die nationalen Themen verliess.
Jetzt sind Sie als Kantonalpräsident gefordert. Was unternehmen Sie?
Wir haben einen Weckruf erhalten, auch für den zweiten Teil der Gemeindewahlen. Da können wir dann nicht mehr sagen, die No Billag-Initiative sei schuld. Sollte sich der Trend fortsetzen, müssen wir uns auf die kantonalen Wahlen hin tatsächlich etwas überlegen.
Was können Sie denn anders machen, damit es nicht mehr so kommt wie am letzten Wahlsonntag?
Wir müssen vor allem bei unseren Themen bleiben, in denen wir stark sind, und uns nicht auf Nebengeleise verirren.