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Zürcher Wasserdebatte Kein Extratopf für Renaturierungen

Flussufer natürlicher gestalten und gleichzeitig Überschwemmungen verhindern: Das ist die Idee hinter der Renaturierung von Gewässern. Entsprechende Massnahmen sind zurzeit beispielsweise an der Limmat bei Schlieren, an der Sihl bei Langnau und am Aabach in Uster geplant. Und die Liste ist noch lang: Der Bund schreibt dem Kanton Zürich vor, innerhalb von 80 Jahren 400 Kilometer Ufer zu renaturieren.

Wir schieben einen riesigen Pendenzenberg vor uns her.
Autor: Barbara Schaffner Kantonsrätin GLP

Der Pendenzenberg anstehender Renaturierungen lasse sich nur mithilfe eines Spezialfonds abtragen, argumentierten die linksgrünen Parteien im Rat; unterstützt wurden sie dabei von der EVP. Gespiesen würde der Fonds aus der Hälfte der Wassernutzungserträge; er wäre somit vergleichbar mit Fonds, wie sie bereits für den Strassenverkehr bestünden.

Wir stören uns an der fixen Finanzierung ohne Spielraum.
Autor: Christian Schucan Kantonsrat FDP

Die bürgerliche Ratshälfte stellte sich geschlossen gegen das Ansinnen. Renaturieren sei notwendig, aber nicht aus einem Extratopf. Das Parlament müsse die Möglichkeit haben, je nach finanzieller Situation über die Dringlichkeit solcher Ausgaben befinden zu können. Generell wehrten sich die Bürgerlichen gegen das Äufnen weiterer Spezialfonds im Kanton.

Fluss mit natrülichem Flussufer und Bäumen
Legende: Beispiel einer erfolgreichen Flussrenaturierung: Limmat beim Zürcher Werdhölzli Keystone

Die Idee des Renaturierungsfonds für Gewässer wurde mit 95 zu 73 Stimmen bachab geschickt. Die SP hat nun bereits angekündigt, eine Volksinitiative für einen Renaturierungsfonds lancieren zu wollen.

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