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Zürcher Weihnachtstrend Städter stehen auf Tannen im Topf

Wiederverwendbare Christbäume gelten als ökologischer. Das ist allerdings umstritten.

Wiederverwendbare Weihnachtsbäume liegen bei Zürcher Städtern im Trend. Das spürt Heinz Kunz in seiner Baumschule in Uster. «Dieses Jahr hat es richtig eingeschlagen, wir vermieten dieses Jahr wohl doppelt so viele Tannen im Topf wie letztes Jahr», sagt er.

Kundinnen und Kunden können die Bäume mehrere Jahre als Christbäume verwenden. Nach dem Fest bringen sie ihren persönlichen Baum zurück nach Uster, dort wird er geschnitten und gepflegt bis zum nächsten Jahr. Den Erfolg erklärt sich Heinz Kunz so: «Bäume nach Gebrauch nicht einfach wegzuwerfen, trifft den Nerv der Zeit.»

Auch bei den Zürcher Gartencentern nimmt die Nachfrage nach Tannen im Topf zu. Und Markus Schutz, der im Kanton Graubünden eine Baumschule betreibt und Tannen zum Mieten hauptsächlich in die Stadt Zürich liefert, spricht von besonders vielen Bestellungen dieses Jahr.

Baum nicht einfach wegwerfen

Für den Anbieter der Miet-Tannen ist klar: Einen Baum wiederzuverwenden, ist viel ökologischer, als jedes Jahr einen Geschnittenen zu kaufen. «Wirft man den Baum weg, verliert man alle Ressourcen, die darin stecken», sagt Markus Schutz.

Die Vertreter der klassischen Weihnachtsbäume sehen das anders. Ein geschnittener Baum habe nicht zwingend eine schlechtere Öko-Bilanz, sagt Philipp Gut, Geschäftsführer der IG Suisse Christbaum, der Dachorganisation der Christbaum-Produzenten. «Bei der Miet-Tanne kommt der Transport dazu und es ist nicht sicher, dass sie das auch überlebt», sagt er.

Trotz des Trends: Tannen zum Mieten sind noch eine Nische. Der grösste Teil der Weihnachtsbäume in der Schweiz ist geschnitten und wird nach dem Fest weggeworfen.

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