Gegründet wurde die Zürcher Frauenzentrale kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges. Ziel war die «Mobilmachung» der Frauen um die Folgen des Krieges zu bewältigen und zu mildern.
Helfen, kämpfen, bilden
Schon von Anbeginn war die Zürcher Frauenzentrale in verschiedenen Bereichen tätig: Sie war sozial engagiert, mischte sich in die Politik ein und bot den Frauen Bildungsmöglichkeiten.
Die Bedeutung des Sozialen Engagements verlor im Laufe der Zeit aber an Bedeutung, weil der Staat immer mehr die Sorge für Menschen in Not übernahm. Dafür wurde das politische Engagement immer wichtiger. Im Kampf um die politischen Rechte der Frauen erhob die Zürcher Frauenzentrale immer wieder ihre Stimme.
Verändern, nicht revolutionieren
Ihre Wurzeln hat die Zürcher Frauenzentrale in der bürgerlichen Frauenbewegung. Mit der sozialistischen Frauenbewegung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch für die Rechte der Frauen engagierten, fand die Frauenzentrale kaum eine gemeinsame Basis. Und auch mit der lauten und provokativen Art der neuen Frauenbewegung der 60er-Jahre tat sich die Frauenzentrale schwer.
Ein weit gespanntes Dach
Heute sind diese Gegensätze abgemildert. Frauen aus allen Parteien sind heute Mitglied der Frauenzentrale und nutzen das Forum zum Gedankenaustausch und zur Vernetzung. «Rechtlich haben die Frauen viel erreicht. In der Umsetzung hapert es aber immer noch», stellt Andrea Gisler, die aktuelle Präsidentin der Frauenzentrale im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» fest.
Zu den zentralen Anliegen der Frauenzentrale gehören deshalb auch heute noch der Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen z.B. beim Lohn und gegen häusliche Gewalt oder die Förderung von Frauen, die in verantwortungsvolle Positionen gelangen wollen – sei es in der Politik, sei es in der Wirtschaft.