57 Betreibungen sind auf dem Auszug aus der Betreibungsliste aufgeführt, welche die «Handelszeitung» publiziert hat. Die geschuldete Summe beläuft sich auf über eine halbe Million Franken. Eine Betreibung stammt von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich. Sie verlangen einen Betrag von 50'000 Franken, wie ein EKZ-Vertreter bestätigt hat.
Sollten die Gläubiger endgültig die Geduld verlieren, könnten sie auch ein Konkursverfahren eröffnen - was für den Betrieb des Rennstalls gravierende Folgen haben könnte.
Wenn gut gesinnte Firmen Betreibungen einleiten
Sauber wird auch von Firmen betrieben, die eigentlich weiterhin an einer Geschäftsbeziehung mit dem Rennstall interessiert sind - wie zum Beispiel ein Kreditkartenunternehmen oder ein Hotel. Das sei ein schlechtes Zeichen, sagt Bruno Crestani, als Stadtammann und Betreibungsbeamter der Stadt Zürich ein Experte für solche Fragen: «Ich glaube, das ist tatsächlich ein Indiz dafür, dass es um Sauber nicht sehr gut steht».
«Vertrag mit Russen kurz vor dem Abschluss»
Sauber streitet die finanziellen Schwierigkeiten nicht ab. Gegenüber dem SRF Formel 1-Experten Michael Stäuble sagte Sauber-CEO Monisha Kaltenborn, die finanzielle Situation sei nicht bereinigt, es gebe noch Engpässe. Die Rechnung des EKZ habe man am Donnerstag bezahlt.
Sauber betont trotz der Geldprobleme, man sei aber absolut zuversichtlich, was den Deal mit den russischen Partnern betreffe. Im Juli hatte Sauber eine Zusammenarbeit mit russischen Investoren angekündigt.
Der Vertrag stehe kurz vor dem Abschluss, sagt Kaltenborn - die Voraussetzung, dass Geld fliesst. Eine Aussage, die Experte Michael Stäuble für plausibel hält. Trotz Betreibungen ist Sauber also noch nicht aus dem Rennen.