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Zürich Schaffhausen Abwärtstrend Kindsmisshandlungen: «Wir waren zu optimistisch»

Letztes Jahr meldete das Zürcher Kinderspital markant weniger Fälle von Kindsmisshandlungen und sprach von einer Trendwende. Nun zeigt sich: Der Abwärtstrend bestätigte sich nicht. Die Stagnation sei eine traurige Tatsache, heisst es beim Kinderspital.

450 Fälle von Kindsmisshandlungen verzeichnete die Kinderschutzgruppe des Zürcher Kinderspitals im Jahr 2013, sechs mehr als 2012. Zwölf Prozent der Kinder, welche wegen Misshandlungen behandelt wurden, waren nicht zum ersten Mal im Kinderspital. Ein Teil habe komplizierte Grundkrankheiten, schreibt das Kinderspital. Es gebe aber auch Kinder, bei welchen die Schutzmassnahmen keinen Erfolg hatten.

Diese Stagnation ist eine traurige Tatsache.
Autor: Georg Staubli Leiter der Kinderschutzgruppe des Zürcher Kinderspitals

Letztes Jahr hatte das Kinderspital noch von einer Trendwende gesprochen. «Da ist etwas passiert», sagte der damalige Leiter der Kinderschutzgruppe, Ulrich Lips. Er bezog sich auf einen Abwärtstrend in den USA, der nun auch in der Schweiz angekommen sei. Heute sagt sein Nachfolger Georg Staubli: «Wir waren letztes Jahr wohl etwas zu optimistisch.» Der Trend habe sich nicht fortgesetzt. Es werde wohl immer Misshandlungen geben.

Audio
Interview mit Georg Staubli (21.1.2014)
04:34 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 34 Sekunden.

2013 haben die sexuelle Ausbeutung und die psychischen Misshandlungen zugenommen, die Fälle von körperlicher Gewalt nahmen hingegen ab. Georg Staubli spricht von den üblichen Schwankungen. Einzig die Zunahme bei den psychischen Übergriffen könne man teilweise erklären: Scheidungen und Trennungen nähmen zu und damit auch der psychische Druck auf die Kinder.

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