Die Rettung des Musik-Festivals sei gescheitert, schreibt der Verein Afro-Pfingsten in seiner Mitteilung. Die Konkurrenz sei zu gross, der Ticketverkauf für die Konzerte weit unter den Erwartungen geblieben, der Verein insolvent. Die Zeitung Landbote schreibt von 700'000 Franken Schulden, die sich in den letzten drei Jahren angehäuft hätten.
Im Moment könne man darum keine weiteren Festivals planen, sagen die Organisatoren. Man habe sich entschlossen, bei den Gläubigern darum zu bitten, auf das Geld zu verzichten und einen «aussergerichtlichen Nachlassvertrag» zu erreichen. Ob es irgendwann wieder ein Afro-Pfingsten-Festival gebe, sei zurzeit völlig unklar. In der heutigen Form wohl nicht.
Überraschung und Bestürzung
Daniel Bühler, Mitgründer und langjähriger Leiter der Afro-Pfingsten, zeigt sich gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» überrascht und bestürzt, dass es so schlimm um das Festival steht. Es sei allerdings schon immer schwierig gewesen, genügend Geld zusammenzubringen: «Es war wirklich immer ein Kampf.» Bereits in den 22 Jahren, als er noch verantwortlich für das Festival war, habe man die Gläubiger drei Mal darum bitten müssen, auf einen Teil ihres Geldes zu verzichten.
Stadt prüft Möglichkeiten zur Rettung
Die Stadt zeigt sich ebenfalls überrascht. Nicole Kurmann, Bereichsleiterin Kultur der Stadt Winterthur, sagte gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen», sie sei vom Verein nicht vorgängig informiert worden.
Nun prüfe die Stadt, inwiefern sie den Anlass unterstützen könnte: «Wir suchen nun das Gespräch mit den Veranstaltern. Das eine ist finanzielle Unterstützung. Daneben geht es ja auch um die Rahmenbedingungen für Grossanlässe.»
Kurmann hofft auf jeden Fall, dass es mit den Afro-Pfingsten weitergeht. Das grösste Festival seiner Art habe alljährlich viele Leute nach Winterthur gelockt und die Stadt weitherum bekannt gemacht.