Für einmal liegt es nicht am unerbittlichen Konkurrenzdruck, dass die Bäckerei Stucki in Zürich-Affoltern schliesst. Das Geschäft laufe gut, vor allem am Wochenende, erzählt der 74-jährige Mario Stucki, der die Bäckerei zusammen mit Frau und Bruder führt.
«Unsere Tochter wollte die Bäckerei übernehmen, nun ist sie krank geworden», erzählt Mario Stucki. Die Pläne für eine geordnete Übergabe waren somit vom Tisch.
Lieber nicht in fremde Hände
Das Geschäft jemandem ausserhalb der Familie zu übergeben, kam für die Familie nach reiflicher Überlegung nicht in Frage. «Die Maschinen sind alt. Man müsste so viel investieren», erklärt Mario Stucki. Und dass es dann gut käme, dafür gäbe es keine Garantie. Man habe es bei anderen Geschäften gesehen, wo Neue gescheitert seien. Dem eigenen Geschäft wollte man dieses Schicksal ersparen.
Crèmeschnitten gibts weiterhin auf Bestellung
Leicht fällt es Stuckis nicht, die Bäckerei nach 75 Jahren aufzugeben. Dennoch ist Mario Stucki froh, dass er nach einem arbeitsreichen Leben mehr Freizeit hat und nicht mehr immer daran denken muss, rechtzeitig ins Bett zu kommen. Und auch für die Kundinnen und Kunden gibt es einen Silberstreifen am Horizont: «Mein Bruder liefert ab September auf Bestellung verschiedene Backwaren – auch Crèmeschnitten.»