«Riesen-Neger aus dem Sudan!» Mit solchen Werbesprüchen wurden die Zürcherinnen und Zürcher bis in die 1960er-Jahren an die zahlreichen Völkerschauen gelockt, die an verschiedenen Plätzen in der Stadt Zürich, aber auch im Tösstal oder in Wädenswil inszeniert wurden.
Auf dem Letzigrund wurde im Jahr 1925 gar ein ganzes «Negerdorf» aufgebaut mit 74 Bewohnern aus Westafrika. Drei von ihnen haben den einmonatigen Aufenthalt in Zürich nicht überlebt; sie starben an einer Vitaminmangel-Erkrankung.
Es sind solche Geschichten, welche die Zürcher Autorin Rea Brändle in ihrem neu aufgelegten Buch «Wildfremd, hautnah» erzählt und analysiert. Am 30. Januar hält die Literaturwissenschaftlerin in Winterthur einen Vortrag über die kaum bekannte Geschichte von Völkerschauen in der Region Zürich.