Sie sitzen in einem hellen Raum im Parterre des ZKB-Hauptsitzes an der Börsenstrasse, lesen in einem Buch oder tippen auf ihrem Laptop. Sämtliche 21 Arbeitsplätze im «Büro Züri» sind besetzt. Das sei die Regel, sagt Filialleiter René Klaus, die Auslastungsquote liege bei fast 100 Prozent: «Mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet. Aber wir sind natürlich glücklich, dass die Plätze so rege genutzt werden.»
Die Arbeitsplätze an der Bahnhofstrasse sind dermassen gefragt, dass man sich mittlerweile bis zu zwei Monate im Voraus anmelden muss. Die Reservation kann man übers Internet vornehmen.
Gemacht haben das im ersten Jahr über 19'000 Personen. Und gemäss dem «Hausherrn» René Klaus seien es ganz unterschiedliche Leute. Eine bunte Mischung aus Studierenden, Freelancern, Künstlerinnen oder Jungunternehmern käme ins «Büro Züri» um zu arbeiten.
Non-Profit-Angestellte im Bankenhauptsitz
Ein ETH-Student, der gerade an seiner Master-Arbeit schreibt, kommt vor allem wegen der Aussicht: «Meistens bin ich in der Bibliothek an der ETH. Zur Abwechslung komme ich gelegentlich hierher, ich mag den Blick auf die Bahnhofstrasse.»
Andere kommen beinahe wöchentlich hierher, zählen sozusagen zu den Stammgästen. Wie diese junge Frau, die vor einem aufgeklapptem Laptop sitzt: «Ich arbeite für eine Non-Profit-Organisation. Wir haben kein Geld für ein Büro, deshalb arbeite ich oft an diesen Arbeitsplätzen hier.»
Weil das Angebot auf derart grosse Nachfrage gestossen ist, denkt die ZKB darüber nach, das Modell auszuweiten. Dazu René Klaus: «Grundsätzlich möchten wir das «Büro Züri» ausbauen. Wir prüfen zurzeit weitere Standorte, es ist aber noch zu früh, um zu sagen, wo die Reise hingeht.»