Es riecht nach frisch gesägtem Holz in der Halle 9 der Messe Zürich. Die 62 Holzhäuser stehen in Gruppen nebeneinander: Spanholzplatten, eine Türe, ein kleines Fenster, und im Innern ein Tisch, vier Betten und vier Schränke.
Die Hütten bieten Platz für 250 Asylbewerberinnen und Asylbewerber, von denen die ersten am Montagnachmittag einziehen. Es werden vor allem Menschen aus Syrien, dem Irak und Eritrea sein, Einzelpersonen und Familien.
Ikea-Häuser werden wohl Juristenfutter
3800 Franken kosten die neuen Holzhäuser, welche die Asylorganisation Zürich (AOZ) innert kürzester Zeit organisieren musste. Sie sind damit um einiges teurer als die ursprünglich geplanten Ikea-Hütten, welche den Brandtest nicht bestanden haben. AOZ-Chef Thomas Kunz relativiert jedoch: «Es ist zwar eine teurere Lösung als die Ikea-Shelter, aber auch eine bessere. Denn sie erfüllen die Anforderungen der Gebäudeversicherung.»
Wer für die Mehrkosten aufkommt, ist noch nicht geklärt. Dasselbe gilt für die Frage, ob die von der Ikea-Foundation unterstütze Herstellerin die nicht brandsicheren Häuser zurücknimmt. «Wir hatten bis jetzt noch keine Zeit, um mit den Lieferanten zu verhandeln», erklärt Thomas Kunz. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Streit ums Geld die Gerichte beschäftigen wird.