Jedes Wäldchen, jede Wiese hat einen Namen. Das Problem ist, dass die heute gebräuchlichen Flurnamen, die ihren Ursprung teilweise in der keltischen, römischen oder alemannischen Zeit haben, über die Jahrhunderte oft verfälscht wurden.
Seit 1998 trägt die Schaffhauser Flurnamenkommission deshalb gemeinsam mit Historikern und Sprachwissenschaftlern die Namen zusammen. Sie betrieb dafür auch Feldforschung in den Dörfern: «Wir sind zu den älteren Gewährsleuten in den Gemeinden gegangen, die sich nicht nur geographisch auskennen, sondern auch genau wissen, wie man die jeweiligen Flurnamen korrekt ausspricht», erklärt Edi Joos, Historiker in der Flurnamenkommission.
Zuordnung ist nicht immer einfach
Hinzu kommt die Forschung in den Archiven. Viele Flurnamen sind nämlich durch Güterzusammenlegungen verschwunden. «Diese Namen lassen sich teilweise in alten Katastern und Zinsbüchern wieder entdecken», erklärt der Schaffhauser Staatsarchivar Roland Hofer.
18'000 Flurnamen kamen so im Kanton Schaffhausen zusammen, deren Bedeutung und Schreibweisen nun aufgearbeitet werden. Zu 70 Prozent lassen sich diese Namen auch ziemlich genau einem Gebiet zuordnen. In den übrigen Fällen bleibt die Lage und Herkunft unklar.
Teilweise neue Schreibweisen
2015 soll das Verzeichnis der Schaffhauser Flurnamen in drei Bänden erscheinen. Ziel ist, dass die Namen auch die Grundlage bilden für sämtliche aktuellen Verzeichnisse und Karten - je nachdem in einer ursprünglichen Schreibweise. So sollen auch die Grundbücher angepasst und gemäss Edi Joos nach und nach auch Wanderwegweiser geändert werden.
Finanziert wird das Verzeichnis im Wesentlichen vom Schweizerischen Nationalfonds und vom Lotteriefonds des Kantons Schaffhausen.