Die Hallen für Neue Kunst wurden vor 30 Jahren in der ehemaligen Kammgarnfabrik gegründet. Das Ehepaar Urs und Christel Raussmüller richteten dort ein viel beachtetes Museum ein, das sie nun schliessen. Die dort ausgestellten Werke würden abgebaut und in die Raussmüller Collection nach Basel verlegt, heisst es in einer Mitteilung.
Investitionen in Millionenhöhe wären nötig gewesen
Unmittelbarer Auslöser für die Schliessung des Museums ist ein Urteil des Schaffhauser Obergerichts. Demnach sind drei Kunstsammler im Besitz des Kunstwerks «Das Kapital» von Joseph Beuys. Die Hallen für Neue Kunst wurden angewiesen, die Installation herauszugeben. Stadt und Kanton Schaffhausen haben das Museum seit Jahren unterstützt. Zur langfristigen Sicherung des Museums wären aber Investitionen in Millionenhöhe, eine Erhöhung des Betriebskredits und eine Volksabstimmung nötig gewesen, schreiben Stadt und Kanton in einer Mitteilung. Dieses Risiko wollten Urs und Christel Raussmüller nicht eingehen.
Die Schliessung der Hallen für Neue Kunst bedeuteten für Schaffhausen einen grossen, herben Verlust, so Stadtpräsident Thomas Feurer. «Die Hallen für Neue Kunst waren in der Kulturstadt das grosse Vorzeigemodell, die Visitenkarte. An keinem anderen Ort gingen so viele bedeutende Menschen aus der ganzen Welt ein und aus.»
Man habe intensive Gespräche geführt mit den Betreibern Urs und Christel Raussmüller. Der Abbau der Werke und die Rückführung der Leihgaben dauert voraussichtlich bis Ende Jahr. Was mit dem Gebäude der ehemaligen Kammgarnfabrik passiert, ist noch offen.