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Eine Dampfzugkomposition fährt von Hinwil nach Bauma im Tösstal
Legende: Die historischen Dampfzüge verkehren durch ein schönes Wandergebiet im Zürcher Oberland. Keystone

Zürich Schaffhausen Bahnstrecke Hinwil - Bäretswil auf dem Abstellgleis?

Seit 50 Jahren verkehren auf der Bahnstrecke Hinwil - Bauma nur noch Güterzüge und nostalgische Dampfzüge. Damit könnte 2017 Schluss sein: Die SSB möchte die Strecke an eine neue Trägerschaft abtreten oder die Strecke stilllegen. Der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland kämpft nun um seine Existenz.

Die historischen Museumszüge des Dampfbahnvereins Zürcher Oberland (DVZO) fahren in den Monaten von Mai bis Oktober jeweils an zwei Sonntagen mehrmals auf ihrer Stammstrecke von Bauma nach Hinwil. Eine Schliessung der Strecke wäre existenzbedrohend, sagt Präsident Hugo Wenger gegenüber dem «Regionaljournal».

Ein Alleingang ist schwierig

Der Verein sucht deshalb mit der SBB und dem Bundesamt für Verkehr intensiv nach Lösungen: In Frage käme eine neue Trägerschaft, welche die Betriebsbewilligung übernimmt und die Strecke unterhält, oder der Verein selbst. Dieser betreibt bereits die Strecke zwischen Bäretswil und Bauma auf eigene Faust. Ob nun auch noch die Übernahme des 5,6 Kilometer langen Teilstücks zwischen Hinwil und Bäretswil sinnvoll ist, gelte es sorgfältig abzuwägen, sagt Wenger: «Die Kosten für den Verein wären enorm.»

Hugo Wenger hofft deshalb, dass dem Verein diese Belastung erspart bleibt und ein Dritter einspringt oder sich zumindest an der Übernahme beteiligt. Bis Ende Jahr soll eine Lösung auf dem Tisch liegen.

Mehrbelastung im Strassenverkehr

Eine Stilllegung des Geleises hätte auch für den Verkehr Konsequenzen, sagt Christian Gubler, Verwaltungsratspräsident des Kieswerks FBB AG Bäretswil. Mit den Güterwagons transportiert seine Firma heute jährlich rund 50'000 Tonnen Kies über das Gleis nach Bäretswil. «Müssten dies LKW transportieren, wären dies etwa 5'000 Fahrten.» Seine Firma sei deshalb auch bereit, dem Dampfverein einen Beitrag an den Unterhalt des Gleises zu bezahlen, so wie das bereits heute bei der SBB der Fall sei. Wie hoch der Beitrag sein müsste um das Gleis zu retten, will Gubler jetzt abklären. Er ist aber zuversichtlich, dass eine Lösung möglich ist.

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