Die Unterschiede sind frappant und betragen Tausende von Franken: In Neuenburg, La Chaux-de-Fonds und Sitten fallen für ein Einfamilienhaus zum Beispiel Baubewilligungsgebühren von rund 640 Franken an. Zürcher, Luzerner und Dübendorfer bezahlen für die gleiche Leistung mit rund 7895 Franken über zwölf Mal mehr. Noch extremer ist der Unterschied bei einem Mehrfamilienhaus mit 15 Wohnungen: In Genf betragen die Gebühren dafür 1500, in der Stadt Zürich 30'000 Franken - zwanzig Mal mehr.
Halten hohe Gebühren die Steuern künstlich tief?
Dem Preisüberwacher Stefan Meierhans sind die grossen Unterschiede ein Dorn im Auge. Er vermutet: «Teilweise dürften hohe Gebühren dazu dienen, gestiegene Ausgaben der öffentlichen Hand ohne Steuererhöhung zu finanzieren.»
Das bestätigt Heike Isselhorst, Sprecherin des Stadtzürcher Hochbaudepartements: «Wir versuchen, die tatsächlichen Kosten für das Baubewilligungsverfahren auf den Verursacher abzuwälzen und nicht auf die Allgemeinheit.» In Zürich nehme man die Bedenken des Preisüberwachers aber ernst und schaue seinen Vergleich nun genau an. Aus anderen Gemeinden tönt es ähnlich.