Die Situation war brenzlig. Das zeigt der Schlussbericht der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle zum Beinahe-Crash am 25. Oktober 2010 bei Trasadingen. Laut dem Bericht war ein Airbus der portugiesischen White Airways in westlicher Richtung unterwegs. Von Osten her flogen ein Airbus der Qatar Airways sowie ein weiteres Flugzeug. Die Absicht der Flugverkehrsleitung war es, den portugiesischen Airbus zwischen den beiden anderen Flugzeugen hindurch fliegen zu lassen. Doch es kam anders.
Der Pilot des portugiesischen Flugzeugs leitete eigenmächtig ein Manöver ein, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Sein Flugzeug näherte sich damit auf 150 Meter zum Flugzeug der Qatar Airways. Der zuständige Fluglotse wollte eingreifen, doch sein Kopfmikrofon war kaputt. Dank des intakten Handmikrofons gelang es ihm dann doch noch, eine Kollision zu verhindern.
Fünf "schwere Vorfälle" pro Jahr
Da der Mindestabstand zwischen den Flugzeugen unterschritten war, führte dies automatisch zu einem «schweren Vorfall». Deshalb untersuchte die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle auch den Beinahe-Crash. Doch solche «schweren Vorfälle» sind selten: Wie der Mediensprecher von Skyguide, Vladi Barrosa, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» bestätigt, ereignen sich im Schnitt nur fünf solche «schweren Vorfälle» pro Jahr – bei 1,2 Millionen Flugbewegungen.