Als Benno Schnüriger noch ein Schüler war, war er als Katholik im Kanton Zürich ein Aussenseiter. Mit der Anerkennung der römisch-katholischen Kirche vor 50 Jahren änderte sich das. Im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF streicht Schnüriger die Bedeutung dieses Schritts hervor: «Es war wichtig für das Selbstwertgefühl der Katholiken. Wir verstanden es aber auch als Zeichen der Regierung, dass die Katholiken als gesellschaftliche Kraft wahrgenommen werden.»
Anerkennung bedeutet auch Geld
Mit der offiziellen Anerkennung als Religionsgemeinschaft bekam die katholische Kirche in Zürich auch Geld vom Kanton, Geld aus der Kirchensteuer, die der Kanton einzog. Davon profitierten vor allem Kirchgemeinden, die zuvor nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hatten. Nun konnten auch die ärmeren Gemeinden ohne betteln zu müssen grössere Investitionen machen.
Der Zwist zwischen Zürich und Chur als Deuerbrenner
Blickt man auf die vergangenen 50 Jahre der Zürcher Katholiken zurück, sorgt vor allem die Beziehung mit dem zuständigen Bistum in Chur immer wieder für Schlagzeilen. Schnüriger möchte nicht noch mehr Oel ins Feuer giessen. Weder er als Teil der Exekutive der Zürcher Katholiken noch die anderen Körperschaften hätten ein Problem mit dem Bischof. «Der Bischof, wenn er zu uns kommt, ist ein Freund, ist wohlgelitten.» Indirekt sitze dieser in Zürich über seinen Vertreter auch immer mit am Tisch.
Wir verstehen diese Aktivität und auch Aggressivität von Chur gegenüber der Zürcher Kirche nicht.
Die Frage eines eigenen Bistums für Zürich möchte Schnüriger aber nicht mit der Diskussion um die Beziehung mit dem Bischof von Chur verknüpfen. Bis ein Entscheid in dieser Frage fällt, dürften noch manche Jahre verstreichen.