Sie sollte abwenden, dass aus Miethäusern Spekulationsobjekte werden und der sogenannten «Seefeldisierung» einen Riegel schieben - die 2012 von der Stadt Zürich lancierte Beratungsstelle Aproprio, die Mieterinnen und Mieter, berät, die gemeinsam ihr Miethaus kaufen wollen.
Ohne Eigenkapital läuft nichts
Gewünscht waren jedoch in einem Jahr nur 17 Beratungen. Cornel Ringli, Projektleiter der Stiftung PWG, welche im Auftrag der Stadt auch Aproprio betreut, sieht dafür verschiedene Gründe.«Die Leute müssen sich kennen und es sich vorstellen können, gemeinsam ein Haus zu kaufen - das ist nicht in jedem Mietshaus der Fall.» Zudem müsse ein gewisses Vermögen vorhanden sein. Ohne Eigenkapital sei nichts zu machen. Und: Nicht alle Mieter würden gleich das Schlimmste annehmen, wenn ihr Haus verkauft werde und erst einmal zuwarten.
Unter diesen Umständen seien 17 Beratungen durchaus als Erfolg zu werten, sagt Ringli gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Auch andere Kantone und Städte hätten sich für Aproprio interessiert - eine Beratungsstelle, die aus Mietern Hausbesitzer mache, sei einzigartig in der Schweiz.
Rettung ist nicht in Sicht
Trotzdem steht die Beratungsstelle wohl definitiv vor dem Aus. Nachdem der Gemeinderat den Kredit gestrichen hat, lässt das Finanzdepartement der Stadt Zürich gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» durchblicken, dass die Stadt nichts unternehmen wird, um die Beratungsstelle zu retten.
Projektleiter Cornel Ringli bedauert dies: «Für Mieterinnen und Mieter wird es nun wieder viel schwieriger, einfach an Informationen zu kommen, wenn sie ihr Haus kaufen möchten.»