Der 49jährige Martin Abele ist am Mittwochabend zum neuen Präsidenten des Zürcher Stadtparlaments gewählt worden. Der grüne Gemeinderat erhielt 87 Stimmen der 116 anwesenden Parlamentarier. Er sei zufrieden mit diesem Resultat. Sein neues Amt sei «Verpflichtung und Ehre zugleich», so Abele in seiner Antrittsrede. Er werde als höchster Zürcher nicht abheben.
Zum Amtsantritt erhält der Wahlzürcher das Bürgerrecht
Obwohl Martin Abele seit über 20 Jahren in dieser Stadt lebt, hört man ihm seinen Bieler Dialekt gut an. Daran dürfte sich auch nichts ändern, nachdem der höchste Stadtzürcher das Bürgerrecht seiner Wahlheimat erhalten hat. Die Stadtpräsidentin habe ihm die Urkunde zur Zürcher Bürgerschaft noch an der Wahlfeier überreicht, verriet Martin Abele dem «Regionaljournal» von Radio SRF. Er sei jetzt auch offiziell Zürcher.
An Zürich schätze er besonders ihre Weltoffenheit. Das Zusammenleben von Personen jeglicher Couleur funktioniere aber nur, solange niemand ausgegrenzt werde. Er setze sich deshalb für die Integration ein.
Blumen für seinen «Best Man»
Martin Abele sitzt seit 2006 für die Grünen im Gemeinderat und arbeitet als Projektleiter beim Marktforschungsinstitut gfs-zürich. Er dankte seinem Arbeitgeber für dessen Verständnis für sein politisches Engagement. Dank sprach Abele auch seinem Vorgänger Albert Leiser von der FDP aus. Leiser schaffte es in seinem Amtsjahr, die Traktandenliste des Zürcher Stadtparlaments auf ein Minimum zu reduzieren. Besonderen Dank aber erhielt sein Lebensgefährte, den er als seinen «Best Man» bezeichnete.
Neben dem neuen Ratspräsidenten hat der Gemeinderat Dorothea Frei (SP) mit 97 Stimmen zur ersten Vizepräsidentin gewählt. Matthias Wiesmann (GLP) ist neu zweiter Vizepräsident. Er erhielt 78 Stimmen und ist der erste Vertreter der Grünliberalen in diesem Amt.