Die Gespräche zwischen der Leitung des Bistums Basel und den Seelsorgern soll unter dem Titel «Pastoraler Entwicklungsplan im Dialog» weitergeführt werden, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben.
Gmür pocht auf Gehorsam
Im Brief pocht Bischof Gmür auf Gehorsam: «Gehorsam im gemeinsamen Hören auf Gottes Wort», präzisiert Gmür gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen. Dafür verzichte er auf Sanktionen gegenüber den reformwilligen Seelsorgern.
Die Gesprächsrunden hätten aufgezeigt, wo inhaltliche Klärungen nötig seien und wie man gemeinsam vorgehen könne, schreibt Gmür. Einer der Themenbereiche betreffe die pastoralen Berufe. Dort gelte es, die Aufgaben im Bistum klar zu definieren.
Inhaltliche Klärungen angestrebt
Ein weiterer Themenpunkt, der zwischen Bistumsleitung und den «Angestellten» weiter ausdiskutiert werden soll, ist das gegenseitige Vertrauen. Ein dritter Themenbereich umfasst das Gebiet «Normen und Regeln». Bischof Gmür will darüber diskutieren, welche Regeln gelten sollen und in welchen Fällen eine Ausnahme gemacht werden kann.
Der vorläufigen Einigung vorausgegangen waren Gespräche mit 52 Priestern, 28 Diakonen, 127 Laientheologinnen und Laientheologen sowie 25 Katechetinnen und Katecheten an fünf Halbtagen im Mai. Von diesen 232 Personen hatten 133 die Pfarrei-Initiative unterzeichnet. Danach trafen sich Vertreter dieser Gruppierungen anfangs dieser Woche zu weiteren Gesprächen mit Bischof Gmür.
Brisante Forderungen der Initiative
Die Pfarrei-Initiative war am 10. November 2012 von 90 Seelsorgenden lanciert worden. Sie fordert Reformen, weil die Realität im Kirchenalltag längst nicht mehr den Vorschriften der Kirchenleitung entspreche. So erhalten Andersgläubige die Kommunion, Laien predigen und sie segnen wiederverheiratete Paare. Die Schweizer Bischöfe lehnen die Initiative ab.
Dem Bistum Basel mit Sitz in Solothurn gehören zehn Kantone an: AG, BE, BL, BS, JU, LU, TG, SH, SO und ZG. Es ist mit mehr als einer Million Gläubigen das grösste Bistum der Schweiz.