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Zürich Schaffhausen Blinde und Sehbehinderte «sehen» mit ihrem Smartphone

In Zürich-Wiedikon sind seit Herbst 22 Geschäfter mit kleinen Sendern ausgerüstet. Beim Vorübergehen erscheinen auf den Smartphones von Passanten Zusatzinformationen. Ursprünglich hatten die Macher dafür nicht Blinde und Sehbehinderte im Visier – doch diese haben die Technologie für sich entdeckt.

In Zürich-Wiedikon ist im November 2014 das schweizweit erste Beacon-Netz enstanden, das «Wiedikon Valley». 22 Geschäfter, vom Optiker über die Apotheke bis zur Bank, haben in ihren Schaufenstern kleine Sender installiert. Gehen Passanten am Geschäft vorbei und haben die zugehörige App installiert, erscheinen automatisch Informationen des Geschäfts auf dem Smartphone.

In die Schaufenster «hören»

Einige Wochen nach der Lancierung hat der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband SBV Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen, weil er in der Beacon-Technologie grosses Potenzial für Blinde ortet. Seit Anfang Jahr sind in Zürich-Wiedikon nun Texte für Blinde bei den Sendern hinterlegt. Beim Vorbeigehen werden der Namen des Geschäfts, das Angebot und der Ort des Eingangs vorgelesen.

Technologie noch am Anfang

Apfelschule-Leiter Urs Kaiser, der regelmässig Smartphone-Schulungen für Blinde und Sehbehinderte durchführt, hat das «Wiedikon Valley» mit einer Gruppe Sehbehinderter für «Schweiz aktuell» getestet. Noch werden die nötigen Informationen nicht immer zuverlässig empfangen. Trotzdem setzen Blinde und Sehbehinderte grosse Hoffnung in die Technologie. Sie hoffen, dass künftig flächendeckend Beacons beispielsweise im Schweizer ÖV zum Einsatz kommen.

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