Der Kanton Zürich verfügt derzeit über eine geschlossene Justizvollzugsanstalt, die JVA Pöschwies in Regensdorf. Deren Kapazität reicht aber nicht aus, um sämtliche verurteilten Straftäter aufnehmen zu können.
«Das Amt für Justizvollzug führt eine Warteliste, auf der sich zur Zeit rund 30 Personen befinden», erklärt Florian Funk. Gemäss dem Leiter des Rechtsdienstes platziert das Amt seine Häftlinge heute schon teilweise in ausserkantonalen Gefängnissen.
Der Kanton Zürich ist mit seinem Problem nicht alleine - es betrifft sämtliche Kantone, die im Ostschweizer Strafvollzugskonkordat vertreten sind. Insgesamt fehlen ihnen 140 Gefängnisplätze im geschlossenen Strafvollzug. Dass nun in der Hinterrheingemeinde Cazis mit der JVA Realta ein neues Gefängnis gebaut wird, bedeutet für diese Kantone eine grosse Entlastung.
70 Plätze für Zürich reserviert
Realta wird Platz für gut 150 Häftlinge bieten - vor allem für solche, die eine längere Strafe absitzen müssen. 20 Plätze sind für Staftäter mit psychischen Störungen reserviert sowie 10 für ältere Gefangene.
Die übrigen Plätze stehen für Untersuchungshäftlinge, Frauen und Jugendliche zur Verfügung. Für den Kanton Zürich ist knapp die Hälfte der 150 Plätze vorgesehen.
Die Kosten für die JVA Realta belaufen sich auf 119 Millionen Franken. Davon bezahlt der Kanton Graubünden 86 Millionen Franken, der Bund übernimmt 33 Millionen. Der Kanton Zürich beteiligt sich nicht an den Baukosten, dafür an den Betriebskosten - mit einem Kostgeld pro Tag und Gefangenem. Die neue Anstalt soll Ende 2019 fertig gebaut sein.