Der Fall «Carlos» beschäftigt weiterhin die Zürcher Justiz: Die Staatsanwaltschaft will herausfinden, wer dem «SonntagsBlick» die Bilder zuspielte, auf denen offenbar von «Carlos» verwüstete Zellen und Gängen zu sehen waren.
Wie die Fotos aus dem Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) in einer Redaktion des Ringier-Verlages landeten, ist bis heute unklar. Weil die Bilder aber ohne Wissen des MZU geschossen wurden und nicht hätten herausgegeben werden dürfen, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen Amtsgeheimnisverletzung.
Eine Sprecherin der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft sagte gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF, das Verfahren sei am Dienstag aufgenommen worden, die Ermittlungen gegen Unbekannt würden bereits laufen. Man habe so lange zugewartet, weil man abwarten wolle, ob der Vater von «Carlos» selbst Anzeige erstatte.
War es der PR-Berater?
Laut «Neue Zürcher Zeitung» hat der extra für den «Fall Carlos» eingestellte PR-Berater der Oberjugendanwaltschaft die Bilder weitergegeben. Der Berater selbst bestreitet dies jedoch.