Zum Inhalt springen
Dada-Haus an der Spiegelgasse 1 in der Zürcher Altstadt.
Legende: Wo alles begann: Das Dada-Haus an der Spiegelgasse 1 in der Zürcher Altstadt. Keystone

Zürich Schaffhausen Dada wird 100 - vom Gemeinderat gibt's Geld fürs Fest

2016 wird die Dada-Bewegung 100 Jahre alt. Grund genug, um in der Geburtsstadt Zürich ein grosses Fest auszurichten. Mit Ausstellungen, Gastspielen, Lesungen und viel Prominenz. Der Zürcher Gemeinderat unterstützt dies mit 400'000 Franken - wenn auch ungern.

Der Dadaismus stellte 1916, mitten im 1. Weltkrieg,  alles in Frage: die etablierte Kunst, bürgerliche Lebensformen, den Wahnsinn der Zeit. Gegründet wurde die Bewegung in Zürich, mitten in der Altstadt, von ausländischen Künstlern. Dada sei der Anfang aller Avantgarde, betonte Stadtpräsidentin Corine Mauch am Anfang der Debatte im Gemeinderat: «Ohne Dada gäbe es keinen Andy Warhol, keine Pipilotti Rist, kein Fischli/Weiss.»

Mit den Festlichkeiten zum 100-Jahre-Jubiläum soll aber nicht nur der Dadaismus gefeiert, sondern auch die Stadt Zürich als bedeutende Kulturstadt ins beste Licht gerückt werden. Die Liste des Unterstützungskomitees liest sich denn auch wie das Who-is-Who der Zürcher Polit-, Kultur- und Wirtschaftsprominz: Präsidiert von Alt-Regierungsrat Markus Notter finden sich auf der Liste auch Namen wie Dieter Meier, Bice Kuriger, Patrick Frey oder Thomas Hirschhorn und viele weitere.

Zürcher Gemeinderat nicht in Festlaune

Unbeeindruckt von allem Glanz und Glamour zeigte sich unter anderem die SVP: Der Partei ist Dada zutiefst suspekt und insgesamt Steuergeld-unwürdig: «Dada ist Synonym von unsinnig, irr, abstrus, konfus - warum verdient Dada ein Jubiläum», fragte zum Beispiel SVP-Gemeinderat Daniel Regli.

Aber auch aus linken Kreisen waren viele kritische Stimmen zu hören: Grüne und AL geisselten die kommerzielle Ausrichtung der Veranstaltungen, die «nicht im Sinn und Geist von Dada» seien. Nichtsdesdotrotz hiessen am Schluss ausser der SVP und den Schweizer Demokraten alle Parteien den Beitrag von 400'000 Franken gut. Bereits 2010 hatte der Gemeinderat eine erste Tranche von 390'000 Franken für das Konzept des Festes bewilligt.

Insgesamt betragen die Kosten für das Fest rund zwei Millionen Franken. Neben Bund und Kanton beteiligen sich auch Sponsoren und private Gönner an den Kosten.

Meistgelesene Artikel