Das grosse Dada-Jubiläumsjahr stammt eigentlich aus der Küche von Philipp Meier. Zusammen mit dem heutigen Leiter des Cabaret Voltaire, Adrian Notz, hat er die Idee angestossen. Was aus dieser Idee geworden ist, dass sich die grossen Kulturhäuser mit Veranstaltungen überbieten, freut Meier: «Es ist toll, dass ein so kleines Haus eine derart grosse Ausstrahlung hat.» Es gebe wohl wenig Orte in der Stadt, welche so etwas auslösen könnten.
«Wann man im Ausland etwas von Zürich kennt, dann ist es Dada»
Dada ist im Museum angekommen und hat so das Rebellische, Wilde, Anarchistische etwas verloren. Auch im Cabaret Voltaire, wo es nach der provokativen Zeit unter Philipp Meier ruhiger geworden ist. Keine Geldverbrennungen mehr, kein Verkauf von RAF-T-Shirts oder Folter-Performances. Aber Dada sei immer noch sehr wichtig für Zürich. Wenn man im Ausland etwas von Zürich kenne, dann sei es Dada, so Meier: «Umso wichtiger wäre es, wenn die Stadt das Cabaret Voltaire nicht nur feiern, sondern auch mehr unterstützen würde.»
Wohl noch dieses Jahr entscheidet das Stadtparlament, ob dem Cabaret Voltaire nicht nur die Miete von gut 300'000 Franken bezahlt wird, sondern zusätzlich noch ein jährlicher Betriebsbeitrag von 150'000 Franken. Zu wenig, nach Meinung von Meier: «Weil Zürich bei den grossen Kulturhäusern klotzt, kann die Stadt bei den Kleineren nur kleckern.» Da müsse man sich schon überlegen, ob die Prioritäten nicht falsch gesetzt seien.