Haare, Pflaster, Papiernastuch-Fetzen: Gerade appetitlich ist es ja nicht, was einem bisweilen unter Wasser entgegenschwimmt, wenn man durchs volle Freibad crawlt. Sichtbarer Dreck habe auf die Wasserqualität aber keinen Einfluss, weiss der 69-jährige Chemiker Herbert Mannhart. Sein Fazit: «Das Wasser in den Zürcher Hallen- und Freibädern ist sehr sauber», sagt er im Interview mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Jenes im Fluss und im See sei sogar «unglaublich sauber».
Chlor, Bakterien, Harn
Seit Anfang der 70er Jahre überprüft Herbert Mannhart im Auftrag der Stadt Zürich die Wasserqualität in den Bädern. Entscheidend seien dabei jene Stoffe, die man nicht von blossem Auge sehe: Der Chlorgehalt spiele etwa eine Rolle, die Zahl der Bakterien oder die Konzentration chemischer Stoffe wie Harn, zum Beispiel. Harn gelange nicht nur über den Urin ins Badewasser, der Stoff dringe auch durch die Haut: «Deshalb ist die Dusche vor dem Sprung ins Wasser so wichtig.»
Moderne Filter, gute Erziehung
Der Grund, weshalb die Wasserqualität heutzutage so gut sei, seien die modernen Wasseraufbereitungs- und Filteranlagen. Und die gute Erziehung: Jedes Kind wisse unterdessen, dass es nicht ins Wasser urininieren dürfe, so Mannhart.