Am 20. Dezember 1900 machte sich der gelbe Wagen auf seine Jungfernfahrt. Das «Lisebethli» fuhr von der damaligen Stadtgrenze beim Letzigraben nach Schlieren und Dietikon.
Obwohl das Tram in seinem Rekordjahr 1920 über zwei Millionen Passagiere transportierte, rentierte das Geschäft nie richtig. Denn das «Lisebethli» hatte mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen: In den Anfangsjahren mussten des Öfteren Chauffeure entlassen werden, weil sie auf der geraden Strecke stadtauswärts zu schnell fuhren: bis zu 35 Stundenkilometern statt der vorgesehenen 20 km/h.
Dazu kam, dass die Limmattal-Strassenbahn die Strecke der SBB kreuzte. Und weil es verboten war, dass Trams die Zuggleise kreuzten, mussten die Fahrgäste aussteigen, zu Fuss die Gleise überqueren und auf der anderen Seite in ein neues Tram einsteigen.
All dies führte dazu, dass die private Firma, welcher die zehn Fahrzeuge der Linie gehörten, 1930 in Liquidation ging. Die Stadt Zürich übernahm ab dann den Betrieb. Und sie ersetzte die Strassenbahnen nach und nach durch Busse.
«Lisebethlis» zweite Jungfernfahrt
Das gelbe Tram wurde ins Wallis verkauft. Dort fuhr das «Lisebethli» auf der Strecke zwischen Martigny und Châtelard, bis es 1974 vom Verein Tram-Museum-Zürich zurückgekauft und restauriert wurde.
Im Jahr 2001 feierte das «Lisebethli» dann seine zweite Jungfernfahrt auf Zürcher Gleisen und ist seither wieder auf der Museums-Linie im Einsatz.