Der 29-jährige Schauspieler José Barros hockt im Gewölbekeller des Theaters Winkelwiese in Zürich. Schwarze, weite Hose, schwarze Jacke, Turnschuhe, Bart. Der gebürtige Chilene erzählt, wie er in Hamburg aufgewachsen ist. Eine Geschichte von Ausgrenzung, gescheiterten Träumen, Leben in Gangs.
Dschihad wird ausgeblendet
Der Gescheiterte findet dann im Islam neuen Lebensmut. Der Dschihad, die grosse Frage, warum so viele Jugendliche aus Westeuropa nach Syrien oder in den Iran in den Krieg ziehen, wird nicht thematisiert. Dies, obwohl der Titel des Stücks, «Ein Gespenst geht um in Europa», genau diese Thematik erwarten lässt.
Die Theatergruppe «Hengst & Hitzkopf» erfüllt dieses Versprechen jedoch nicht. Mit Absicht, wie Co-Regisseur Dominik Locher sagt: «Wenn jemand nicht die erwarteten Klischees serviert erhält, ist das richtig.»
Kein Infoabend über Islam
Das Stück wolle kein Infoabend über den Islam sein, sondern die Biografie eines Menschen zeigen, der zu Allah gefunden habe. Man wolle dem Islam ein persönliches Gesicht geben. Das gute Gesicht des Islam.
kueh; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr