Unmittelbar neben dem geplanten Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal sollen 154 Wohnungen entstehen. Seit Wochen gibt es ein Hickhack um die Frage, ob die Wohnungen auch gebaut werden, wenn das Zürcher Stimmvolk das Stadion ablehnt. Der Stadtrat sagt Nein.
Die Begründung: Die Stadt habe das Land von der Eigentümerin Credit Suisse günstig erhalten - unter der Bedingung - dass dort ein Sportstadion entstehe. Werde das Stadion nicht gebaut, könne die CS das Land zurückkaufen, günstige Wohnungen würden dort dann nicht mehr entstehen.
«Verarschung des Stimmvolkes»
Die Gemeinderätin Fabienne Vocat(Grüne) bezichtigt den Stadtrat deshalb der Lüge. Einen Vorwurf, den sie gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» wiederholt. Und sie setzt noch einen drauf: «Wenn bei einer Ablehnung des Stadions tatsächlich keine Wohnungen gebaut werden können, dürfte es auch nicht zwei Stimmzettel geben.» Zwei Stimmzettel, auf denen zu Stadion und Wohnungen einzeln Ja oder Nein gesagt werden könne und die suggerieren, dass der Stimmbürger die Wahl habe. «Das ist eine Verarschung des Stimmvolkes.»
Zwei Stimmzettel sind nötig
Stadtrat André Odermatt lässt den Vorwurf, der Stadtrat lüge, nicht auf sich sitzen: «Das weise ich dezidiert zurück.» Auch dem Stadtrat wäre nur ein Stimmzettel lieber gewesen. Tatsächlich sei es aber möglich, zum Stadion Ja zu sagen und zu den Wohnungen Nein. Umgekehrt sei dies wegen der Auflagen der CS aber nicht möglich.
Theoretisch hätte die Stadt auch noch 20 Jahre Zeit, um ein neues Stadion-Projekt vorzustellen. Für Stadtrat André Odermatt keine Option: «Die Stadt wird nicht noch mal ein neues Projekt ausarbeiten.»