In der Baugrube des neuen Swiss Life-Gebäudes im Zürcher Binz-Quartier entdeckte ein Mitarbeiter der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL im April dieses Jahres einen Haufen alter Baumstrünke. Die Baggerführer hatten sie zusammen mit anderem Altholz zur Entsorgung aufgehäuft. Eine Altersanalyse zeigte: Die Strünke waren nicht weniger als 14'000 Jahre alt.
250 Strünke - mehr als je zuvor
Doch die wahre Sensation sollte erst folgen. Im Laufe der Monate gruben die Bagger rund 250 dieser Strünke aus - mehr als je zuvor auf einen Schlag. Beim Fund handelt es sich deshalb um den bisher ältesten in der Schweiz gefundenen Wald, auch wenn dieser nur noch aus Strünken besteht. Die kompakte Lehmschicht hat sie gut konserviert; schneidet man ihr Holz, riecht es wie frisch.
An der WSL wird das sogenannt subfossile - weil nicht versteinerte - Holz nun analysiert und ausgewertet. Dank der grossen Zahl von Proben erhofft man sich klare Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen bei der Entstehung dieses Waldes, der nach der letzten Eiszeit in Zürich wuchs. Die WSL ist eine der weltweit führenden Institutionen auf dem Gebiet der Jahrringforschung.