Es habe sich um einen medizinischen Notfall gehandelt: Mit dieser Begründung rechtfertigten die Schweizer Luftwaffe und das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) die Ausnahmebewilligung für den 64-jährigen, ehemaligen Emir von Katar und dessen Entourage. Unterdessen ist bekannt: Der Emir musste an der linken Hüfte operiert werden. Er wird in der Zürcher Schulthess-Klinik betreut.
Thomas Hardegger, Präsident des Anwohner-Schutzverbandes und SP-Nationalrat reagiert empört: «Jetzt habe ich noch viel weniger Verständnis für diese Bewilligung«, sagt Hardegger gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Es gehe nicht an, dass deswegen Tausende von Menschen geweckt würden, so Hardegger: «Das ist kein medizinischer Notfall. Eine Hüftoperation kann man planen». Man hätte deshalb auch bis am Morgen warten können. Die Rega dürfe in solchen Fällen in der Nacht schliesslich auch nicht fliegen. «Für mich zeigt dieser Fall, wie unsensibel man gegenüber der Bevölkerung ist, sobald es um jemand geht, der wichtig ist.»
Ein Fall, der Fragen aufwirft
Der Flughafen-Schutzverband will nun beim Bazl vorstellig werden. Er wolle sich erkundigen, weshalb die Piloten der königlichen Flugzeugflotte zuerst gestartet sind und erst dann bei der Schweizer Luftwaffe eine Bewilligung eingeholt haben. Und weshalb das Bazl keinen Pikettdienst hat für solch spezielle Fälle. Beim Bund will man weiterhin nicht näher auf den Fall eingehen. Die Luftwaffe gebe über diplomatische Interna keine Auskunft, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.